Eigentlich hatte Léonore Océane Laval große Pläne für ihr Leben gehabt, unter anderem sollte sie sich mit ihren 24 Jahren gerade mitten im Hochzeitsstress befinden. Doch statt wie ersehnt vor dem Traualter zu stehen, liegt nun ein ganzer Scherbenhaufen vor ihr, der sich ihr Leben nennt. Nachdem ihre Fast-Schwiegermutter sie aus dem Familienunternehmen geschmissen hat, konnte die Muggelstämmige nach ihrem Umzug nach England noch keinen Beruf im Bereich Psychologie finden. Deshalb begnügt sie sich vorerst mit dem Zweitbesten und versucht sich als Journalistin, mit dem Ziel den besten Enthüllungsbericht zu verfassen.

Dass die selbstbewusste und nicht auf den Mund gefallene Reinbluthexe Liliana Macmillan eines Tages mal eine Quidditch- & Sports-Bar namens "Golden Snitch" in der Winkelgasse führen würde, hätte sie damals zu Schulzeiten weniger geglaubt und doch erfüllt sie dieser Beruf heute mit nahezu allem, was sie zum Glücklichsein braucht. Nach der Schule verfolgte sie zunächst eine Ausbildung zur Magizoologin im Zoo magischer Tierwesen in London und arbeitete hier viele Jahre mit den bezaubernden Kreaturen... doch als ein wilder Nundu sie 2002 dort während der Arbeit angriff und Liliana, die von ihren Freunden eigentlich meist Lil genannt wird, nur knapp mit dem Leben davonkam, suchte sie sich einen weniger gefährlichen Job und eröffnete nach ihrer Genesung besagte Bar. Niemals hätte sich die alleinerziehnde Mutter von vier leiblichen Kindern erträumt, dass das "Golden Snitch" zu einem dermaßen beliebten Anlaufpunkt für Fans, sowie Spieler des Quidditchsports heranwachsen würde und hat damit den Lebenstraum ihres verstorbenen Lebenspartners erfüllt. Reginald Fawley war es immerhin gewesen, der diesem Traum nachgejagt war, doch leider starb er bei der Schlacht um Hogwarts in 1998 und ließ Liliana mit den Kindern alleine zurück. Seit jeher bestreitet sie ihr Leben als Single und verschenkte ihr Herz kein drittes Mal, da es streng genommen noch immer ihrer ersten großen Liebe gehörte, mit der sie im 6. Schuljahr auf Hogwarts zusammen war. Kane MacTíre stahl sich damals in ihr Herz und scheint diesen Part bis heute nie wieder freigegeben zu haben. Noch immer liebt sie den damaligen Quidditchspieler und ist die einzige, die weiß, dass sie beide mehr verbindet, als nur eine vergangen Beziehung in Teenagertagen. Immerhin ist ihr Erstgeborener sein Sohn und nicht der von Reginald! Dieses Geheimnis hütet sie seit jeher und wann immer sie ihrem Ältesten in die Augen sieht, erkennt die Kane darin. Der Schalk in seinem Blick, das einnehmende Grinsen und die rebellische Art (die er durchaus auch von seiner Mutter hätte haben können) erinnerten sie tagtäglich an den MacTíre. Wie also hätte die mittlerweile 57-jährige ihn auch vergessen können, wenn sein Ebenbild ihr nahezu täglich vor der Nase herumlief? Bleibt nur abzuwarten, ob die beiden nach über dreißig Jahren doch endlich zusammenfinden, denn als Kane kürzlich in ihrer Bar auftauchte, konnte keiner von beiden die Anspannung zwischen ihnen abstreiten, die sie damals bereits magisch angezogen hatte.

Einfach hat es Linnea Avery nicht mit ihrer Familie. Möchte es vielleicht von außen so wirken als hätte sie alles, wankt die ehemalige Slytherin unter dem Druck. Sie steht im Schatten ihrer älteren Geschwister und ihre Eltern sind keinesfalls einfach zu beeindrucken. In Situationen wo sie sich ein anerkennendes Lob gewünscht hätte, gab es nichts weiter als Gleichgültigkeit und noch mehr Druck. Also begann die Studentin, sich bereits heimlich in der Pubertät für andere Rassen zu interessieren und generierte ihre Art der Aufmerksamkeit...nur eben negativ. Als sie sich schlussendlich in ein Halbblut verliebte, wurde es zu viel. Mit nur 18 Jahren verlobten ihre Eltern sie unter Zwang mit Nathaniel Selwyn als Geschenk zu ihrem Schulabschluss. Somit nahmen sie ihr die letzte Freiheit, gossen aber auch gleichzeitig Öl ins Feuer. Was passiert wirklich, wenn man sich gegen die Reinblutideologie stellt?

Als Sohn eines angesehen Politikers ist Luca Tyler Rinaldi es gewohnt, dass man meinem Namen kennt. Sollte dies nicht zutreffen, dann sorgt er eben selbst dafür, dass man seinen Namen kennt. Mit seinen 20 Jahren gibt es für den Italiener eigentlich nur eines: Mädels, Partys und viel nackte Haut. Sein Politikstudium findet zwar auch noch irgendwo Platz in seinem Leben, allerdings nur weil der Alte dies so wollte und man dem goldenen Käfig irgendwie nicht entkommen kann. Obwohl er einer angesehenen Reinblutfamilie entstammt, ist ihm das Blut in seinen Adern völlig gleichgültig. Luca sieht sich eh als etwas Besseres an, jedoch nicht aufgrund seines Blutes, sondern wegen seinem göttlichen Aussehen. Egoistisch, aufgeschlossen und eingebildet – diese Adjektive beschreiben ihn wohl am besten. Er weiß um seine Wirkung auf andere Menschen und nutzt sie ohne Skrupel aus. Er kann dich mit einigen einfachen Worten um den kleinen Finger wickeln, ohne dass du, die kleine hilflose Motte, merkst, dass sie dem tödlichen Licht näher kommt. Ihm sind die Gefühle anderer egal geworden, seit ihm das Herz von seiner ersten großen Liebe eiskalt gebrochen wurde. Er spielt mit den Herzen des weiblichen Geschlechts ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, stetig auf der Suche nach einem neuen Opfer.